Partizipation

Die Konzeption der J.-H.-Wichern-Kindertagesstätte ist in allen Lern- u. Förderbereichen und den damit Verbundenen Schwerpunkten und Zielsetzungen darauf ausgelegt, dass jedes Kind auch mit seinen mitunter ganz unscheinbaren Anliegen tatsächlich gehört und ernst genommen wird. Es soll mit seinen individuellen Möglichkeiten Einfluss auf die Abläufe in unserm Kita-Alltag nehmen können.

Das bedeutet für unsere Arbeit mit den Kindern, dass die Möglichkeit der Beteiligung der Kinder an unserem Kita-Alltag auch für die Eltern vom ersten Kita-Tag an stets sichtbar und spürbar ist. Die Beteiligung der Kinder bedeutet für uns Erzieherinnen und Erzieher nicht nur das Dabeisein und Mitmachen, sondern auch die Ermutigung der Kinder zum »Wollen« (unbeschwerte Motivation) und »Können« (aktiv Anliegen und Ideen einbringen, also Handeln und somit Mitgestalten können). Partizipation hat in unserer Konzeption das Ziel, dass die Kinder eigenverantwortlich und gemeinschaftlich Denken und Handeln lernen.

Mit- und Selbstbestimmung der Kinder im Kita-Alltag – Beispiele und Ziele

  • Gestaltung der Sitz- u. Gesprächskreise → jedes Kind hat das Recht sein Anliegen zu formulieren, sich einzumischen und sich an Entscheidungen zu beteiligen.
  • »Organisation« seines Freispielvormittags → jedes Kind entscheidet mit, wo, wie lange mit wem und was es in der Kita spielen und mit was es sich beschäftigen möchte.
  • Täglich »freies Frühstück« → jedes Kind entscheidet für sich selbst was und wie viel es frühstücken möchte und mit wem es wann zum Frühstück geht.
  • Mitgestaltung und Mitorganisation beim Sport und Tanz → jedes Kind kann Ideen und Wünsche einbringen.
  • Mitgestaltung unseres Bildungs- und Lebensraumes J.-H.-Wichern-Kita → die Kinder bestimmen bei der Raumgestaltung und der Materialauswahl mit, so dass die Räume ihren unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht werden und damit motivierende Lernchancen bieten. Sie übernehmen außerdem Verantwortung für unsere besprochenen Ordnungssysteme.
  • Anmelden in verschiedenen gruppenübergreifenden AGs → jedes Kind kann entscheiden, für welche AG es sich zusätzlich anmelden möchte.

Die Mit- und Selbstbestimmung bietet jedem einzelnen Kind die Möglichkeit zur Gestaltung der eigenen Aktivitäten soweit sich diese mit seinem und dem Wohl der anderen Kinder und der Erzieherinnen und Erzieher vereinbaren lässt. Mit- und Selbstbestimmung bedeutet gleichzeitig immer auch Rücksicht auf andere zu nehmen, auf andere zu achten.

Begleitung und Schaffung von Entwicklungsmöglichkeiten

Die Erzieherinnen und Erzieher begleiten die partizipativen Prozesse der Kinder. Dabei wird stets überprüft, ob die geschaffenen Strukturen noch ausreichen oder ob Kinder in einen Interessenskonflikt geraten. Treten Interessenskonflikte auf, ist auch dann das zentrale Element zur Konfliktlösung stets die Begleitung der Kinder und nicht das Angebot fertiger Lösungsvorschläge. Durch die Übertragung eigener Verantwortungsbereiche übernehmen die Kinder Mitverantwortung für unseren gemeinsamen »Lebens- u. Lernort«.

Die Kinder sollen die Beteiligung als etwas alltägliches und selbstverständliches erleben und so die Erfahrung machen, dass sie »einfach« Einfluss nehmen können. Die »gelebte Alltagsdemokratie« (HBEP S. S.107) in unserer Kita bietet jedem einzelnen Kind weitreichende Entwicklungsmöglichkeiten. Damit entsteht ein ideales Lern- und Übungsumfeld für die Entwicklung emotionaler und sozialer Kompetenzen sowie für die Übernahme von Verantwortung.